Wurzelkanalbehandlung

Ziel einer Wurzelkanalbehandlung (Endodontie) ist es einen Zahn langfristig zu erhalten. Eine Wurzelkanalbehandlung wird notwendig, wenn:

  • eine tiefgehende Karies den Nerv infiziert hat
  • aufgrund eines Zahntraumas der Nerv abgestorben ist
  • röntgenologisch eine Entzündung an der Wurzelspitze zu erkennen ist

Um eine Wurzelkanalbehandlung zu verstehen, ist es wichtig den groben anatomischen Zahnaufbau zu kennen. Ein Zahn ist gegliedert in Zahnschmelz, Dentin und Wurzelzement. In der Zahnwurzel befindet sich der Nerv-/ Gefäßstrang (Pulpa). Die Pulpa reicht von der Zahnkrone bis zum Wurzelende. Sie dient der Versorgung und Entwicklung des Zahnes. Wird die Pulpa entfernt, ist weiterhin die Erhaltung des Zahnes gewährleistet, da der Zahn vom umgebenden Knochengewebe versorgt und gestützt wird.

Ist eine Wurzelbehandlung aufgrund der o.g. Gründe indiziert, findet diese in mehreren Behandlungsschritten statt. Um eine schmerzfreie Behandlung zu erzielen, wird der Zahn lokal betäubt. Nach Eröffnen des Zahnes auf der Kaufläche, wird der Nerv entfernt. Nach Aufsuchen der Wurzelkanaleingänge werden diese mit Feilen aufbereitet und das Gewebe abgetragen. Um die Strahlenbelastung während der Wurzelkanalbehandlung gering zu halten, wird in unserer Praxis zum einem digital geröntgt und zum anderen eine elektrometrische Längenmessung der Wurzel durchgeführt. Die elektrometrische Längenmessung erfolgt mittels eines externen Gerätes und erspart dem Patienten ein zusätzliches Röntgenbild.

Die anschließende Aufbereitung kann maschinell oder manuell durchgeführt werden. Die maschinelle Aufbereitung der Wurzelkanäle ist schneller, sicherer und schonender. Auch schwer zugängliche und stark gekrümmte Kanäle sind mit maschinellen Systemen gut aufzubereiten. Im Seitenzahngebiet sollte aufgrund der Wurzelkonfiguration stets eine maschinelle Aufbereitung der manuellen vorgezogen werden, um ein langfristiges und suffizientes Ergebnis zu erzielen. Während der Aufbereitung werden die Kanäle mehrfach gespült und anschließend wird das Kanallumen mit einem Wurzelfüllungsmaterial (Guttapercha) abgefüllt. Im Anschluss an die Wurzelbehandlung wird die Zugangskavität mit einer bakteriendichten Füllung verschlossen. Es empfiehlt sich, je nach Defektgröße, im Anschluss den Zahn mit einer Krone zu versorgen. In unserer Praxis werden schwierige endodontische Behandlungsschritte mit Hilfe einer Lupenbrille durchgeführt. Aufgrund z.T. sehr feiner und graziler Wurzelkanaleingänge und einer gekrümmten Wurzelanatomie wird die Wurzelkanalbehandlung durch eine optische Vergrößerung in Form einer Lupenbrille erheblich verbessert und somit der Erhalt des Zahnes verlängert.

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Die Deutsche Gesellschaft für Endodontologie hilft Ihnen weiter: www.dget.de